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beispiel:klassenblog [2021/03/15 18:04] – angelegt Maik Rieckenbeispiel:klassenblog [2021/03/16 08:18] (aktuell) – Externe Bearbeitung 127.0.0.1
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-\subsection{Vom Schulheft zum Klassenblog}+===== Vom Schulheft zum Klassenblog =====
 Das folgende Unterrichtsbeispiel braucht etwas mehr Raum, weil der zugehörige Kompetenzbereich mit schulischen Grundstrukturen bricht. Es kratzt daher ganz bewusst nur an den zur Verfügung stehenden Potentialen, vermag ggf. aber eine Ahnung zu vermitteln, worum es gehen könnte und wie einzelne Entwicklungsstufen aussehen könnten. Das folgende Unterrichtsbeispiel braucht etwas mehr Raum, weil der zugehörige Kompetenzbereich mit schulischen Grundstrukturen bricht. Es kratzt daher ganz bewusst nur an den zur Verfügung stehenden Potentialen, vermag ggf. aber eine Ahnung zu vermitteln, worum es gehen könnte und wie einzelne Entwicklungsstufen aussehen könnten.
  
-\subsubsection{Vorstellung des Tools}+==== Vorstellung des Tools ====
  
-Den technischen Rahmen bildet eine Blogsoftware. Das ist eine Software, die im Internet läuft und anders als der Name \glqq Blog\grqq\ vermuten lässt, ist es viel mehr als ein Tagebuch.+Den technischen Rahmen bildet eine Blogsoftware. Das ist eine Software, die im Internet läuft und anders als der Name "Blogvermuten lässt, ist es viel mehr als ein Tagebuch.
  
 Auf fast jedem günstigen Webspace lässt sich z.B. das populäre Wordpress einfach per Klick installieren und heute dank LetsEncrypt auch gleich kostenlos verschlüsselt aufrufen. Auf fast jedem günstigen Webspace lässt sich z.B. das populäre Wordpress einfach per Klick installieren und heute dank LetsEncrypt auch gleich kostenlos verschlüsselt aufrufen.
  
-Für erste Versuche eignet sich wordpress.com - allerdings sollte man hier unbedingt nur mit Pseudonymen der Schülerinnen und Schüler arbeiten und den Blog auf \glqq privat\grqq\ stellen.+Für erste Versuche eignet sich wordpress.com - allerdings sollte man hier unbedingt nur mit Pseudonymen der Schülerinnen und Schüler arbeiten und den Blog auf "privatstellen.
  
 Einige Lernmanagementsysteme wie Moodle oder itslearning haben darüber einfache Blogfunktionen integriert, die für den Anfang meist ausreichend sind. Vielleicht verfügt Ihre Schule bereits über eine derartige Plattform. In einem Blogsystem kann man mit einem einfachen Editor Texte gestalten, mit Multimediaelementen (z.B. YouTube-Videos) versehen. Die Texte lassen sich verschlagworten und getrennt nach dem jeweiligen Autor systematisieren. Einige Lernmanagementsysteme wie Moodle oder itslearning haben darüber einfache Blogfunktionen integriert, die für den Anfang meist ausreichend sind. Vielleicht verfügt Ihre Schule bereits über eine derartige Plattform. In einem Blogsystem kann man mit einem einfachen Editor Texte gestalten, mit Multimediaelementen (z.B. YouTube-Videos) versehen. Die Texte lassen sich verschlagworten und getrennt nach dem jeweiligen Autor systematisieren.
  
-\subsubsection{Weitere Vorteile:}+==== Weitere Vorteile: ==== 
 +  * alle Inhalte werden in einem Browser erstellt und dargestellt. Man benötigt keine weitere Software und ist damit sogar unabhängig von einer bestimmten Plattform. 
 +  * Texte lassen sich online querlesen und sind zeit- und ortsunabhängig verfügbar 
 +  * Blogs sind durch sogenannte Plugins erweiterbar, z.B. sorgt bei mir immer eine Erweiterung dafür, dass das Blog nie öffentlich sichtbar ist, sondern nur für die Lerngruppe selbst. 
 +  * Inhalte sind auf einem Blog unglaublich einfach zu organisieren, z.B. durch Verschlagwortung oder Kategorisierung – auch nachträglich. 
 +  * Jeder Text kann von anderen kommentiert werden (jedoch nicht annotiert) 
 +  * Im Laufe des Jahres entsteht mit allen Texten eines Autors automatisch ein Portfolio.   
  
-\begin{itemize} 
- \item alle Inhalte werden in einem Browser erstellt und dargestellt. Man benötigt keine weitere Software und ist damit sogar unabhängig von einer bestimmten Plattform. 
- \item Texte lassen sich online querlesen und sind zeit- und ortsunabhängig verfügbar 
- \item Blogs sind durch sogenannte Plugins erweiterbar, z.B. sorgt bei mir immer eine Erweiterung dafür, dass das Blog nie öffentlich sichtbar ist, sondern nur für die Lerngruppe selbst. 
- \item Inhalte sind auf einem Blog unglaublich einfach zu organisieren, z.B. durch Verschlagwortung oder Kategorisierung – auch nachträglich. 
- \item Jeder Text kann von anderen kommentiert werden (jedoch nicht annotiert) 
- \item Im Laufe des Jahres entsteht mit allen Texten eines Autors automatisch ein Portfolio.    
-\end{itemize} 
  
-\subsubsection{Einsatzmöglichkeit 1 – noch keine Kollaboration}+==== Einsatzmöglichkeit 1 – noch keine Kollaboration ====
  
-Schülerinnen und Schüler schreiben längere Hausaufgaben direkt ins Blogsystem. Das kommt bei mir im Schuljahr etwa fünf bis sieben Mal vor – ansonsten arbeite ich natürlich noch \glqq klassisch\grqq\ - gerade mit Rücksicht darauf, dass die meisten Prüfungen immer noch handschriftlich auf Papier durchgeführt werden. Dabei ergeben sich bereits erste Änderungen gegenüber der Arbeit im Schulheft:+Schüler:innen schreiben längere Hausaufgaben direkt ins Blogsystem. Das kommt bei mir im Schuljahr etwa fünf bis sieben Mal vor – ansonsten arbeite ich natürlich noch "klassisch- gerade mit Rücksicht darauf, dass die meisten Prüfungen immer noch handschriftlich auf Papier durchgeführt werden. Dabei ergeben sich bereits erste Änderungen gegenüber der Arbeit im Schulheft:
  
-\begin{itemize} 
- \item mir liegen die Texte meist schon einen Tag für die Unterrichtsvorbereitung vor. Ich kann gezielter Texte für die Präsentation auswählen bzw. Defizite und Stärken den Lerngruppe identifizieren. Ich kaufe nicht wie bei der klassischen Hausaufgabenpräsentation \glqq die Katze im Sack\grqq.  
- \item Auch bei \glqq stillen\grqq\ Schülerinnen und Schülern entsteht über das Jahr ein Portfolio, was zur Bewertung der \glqq sonstigen Leistungen\grqq mit herangezogen werden kann. 
- \item  Habe ich im Klassenraum eine Präsentationsmöglichkeit, z.B. ein interaktives Tafelsystem, ein entsprechend großes Display oder einen fest installierten Beamer, kann ich die Texte unaufwändig ohne Medienbruch mehrkanalig präsentieren. 
-\end{itemize} 
  
-\subsubsection{Einsatzmöglichkeit 2 – eine zarte Kollaboration}+  * mir liegen die Texte meist schon einen Tag für die Unterrichtsvorbereitung vor. Ich kann gezielter Texte für die Präsentation auswählen bzw. Defizite und Stärken den Lerngruppe identifizieren. Ich kaufe nicht wie bei der klassischen Hausaufgabenpräsentation "die Katze im Sack".  
 +  * Auch bei "stillen" Schülerinnen und Schülern entsteht über das Jahr ein Portfolio, was zur Bewertung der "sonstigen Leistungen" mit herangezogen werden kann. 
 +  * Habe ich im Klassenraum eine Präsentationsmöglichkeit, z.B. ein interaktives Tafelsystem, ein entsprechend großes Display oder einen fest installierten Beamer, kann ich die Texte unaufwändig ohne Medienbruch mehrkanalig präsentieren.
  
-Die Schülertexte werden im Blog von Mitschülern kommentiert. Das klappt nur, wenn die Bewertungskriterien durch den Unterricht klar sind und wenn ebenso die Kriterien eines hilfreichen Kommentars besprochen wurden. Es muss zudem organisiert werden, dass jeder Text mehrere Kommentare von unterschiedlich leistungsstarken Schülerinnen und Schülern erhalten. Ich bilde dazu \glqq Kommentarteams\grqq, deren Zusammensetzung von mir bestimmt wird. Änderungen gegenüber klassischen \grqq Schulheft-Arrangements\grqq: 
  
-\begin{itemize} +==== Einsatzmöglichkeit 2 – eine zarte Kollaboration ====
- \item Jeder Text wird in irgendeiner Form gewürdigt. Das ist im Unterricht zwar auch denkbar, z.B. in Form einer Lesekonferenz, braucht aber weitaus weniger Zeit und ist zudem zeit- und ortsunabhängig z.B. als Hausaufgabe möglich. +
- \item Gemeinsam mit der Klasse kann über die Kommentarkultur reflektiert werden: Was macht eine gute und hilfreiche Rückmeldung aus? +
- \item Es ist nicht ausgeschlossen, dass Schülerinnen und Schüler aus den Beispielen anderer Texte vor Klassenarbeiten lernen – zeit- und ortsunabhängig.  +
-\end{itemize}+
  
-\subsubsection{Einsatzmöglichkeit 3 – eine erste simulierte Kollaboration}+Die Schüler:innentexte werden im Blog von Mitschüler:innen kommentiert. Das klappt nur, wenn die Bewertungskriterien durch den Unterricht klar sind und wenn ebenso die Kriterien eines hilfreichen Kommentars besprochen wurden. Es muss zudem organisiert werden, dass jeder Text mehrere Kommentare von unterschiedlich leistungsstarken Schüler:innen erhalten. Ich bilde dazu "Kommentarteams", deren Zusammensetzung von mir bestimmt wird. Änderungen gegenüber klassischen "Schulheft-Arrangements":
  
-Benötigt wird eine Aufgabe, die sich arbeitsteilig erledigen lässt. Als Beispiel dienen hier die rhetorischen Stilfiguren im Deutschunterricht. Es könnte auch ein beliebiges anderes Thema sein. Letztlich läuft es bei den rhetorischen Stilfiguren immer darauf hinaus, dass die Schülerinnen und Schüler einen Zettel mit den wichtigsten von ihnen in den Händen halten, die es dann auf dem weiteren \glqq Deutschlebensweg\grqq\ mehr oder minder zu beherrschen gilt – sie so richtig systematisch immer wieder im Unterricht vorkommen zu lassen, habe ich noch nicht hinbekommen. Die Schülerinnen und Schüler bekommen eine beliebige rhetorische Stilfigur zugewiesen und erhalten folgende Aufgabe:+  * Jeder Text wird in irgendeiner Form gewürdigt. Das ist im Unterricht zwar auch denkbar, z.B. in Form einer Lesekonferenz, braucht aber weitaus weniger Zeit und ist zudem zeit- und ortsunabhängig z.B. als Hausaufgabe möglich. 
 +  * Gemeinsam mit der Klasse kann über die Kommentarkultur reflektiert werden: Was macht eine gute und hilfreiche Rückmeldung aus? 
 +  * Es ist nicht ausgeschlossen, dass Schülerinnen und Schüler aus den Beispielen anderer Texte vor Klassenarbeiten lernen zeit- und ortsunabhängig.  
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 +==== Einsatzmöglichkeit 3 – eine erste simulierte Kollaboration ==== 
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 +Benötigt wird eine Aufgabe, die sich arbeitsteilig erledigen lässt. Als Beispiel dienen hier die rhetorischen Stilfiguren im Deutschunterricht. Es könnte auch ein beliebiges anderes Thema sein. Letztlich läuft es bei den rhetorischen Stilfiguren immer darauf hinaus, dass die Schülerinnen und Schüler einen Zettel mit den wichtigsten von ihnen in den Händen halten, die es dann auf dem weiteren "Deutschlebenswegmehr oder minder zu beherrschen gilt – sie so richtig systematisch immer wieder im Unterricht vorkommen zu lassen, habe ich noch nicht hinbekommen. Die Schülerinnen und Schüler bekommen eine beliebige rhetorische Stilfigur zugewiesen und erhalten folgende Aufgabe: 
 + 
 +  * Schreibe zu dem dir zugewiesenen Begriff eine Erklärung als Blogartikel, die mindestens zwei konkrete Beispiele enthalten sollte und nicht aus dem Netz "abgeschrieben" bzw. "abkopiert" sein darf.  
 +  * Wikipedia als Quelle reicht nicht aus. Du musst mindestens drei verschiedene Links als Quelle angeben. Versehe deinen Text mit aussagekräftigen Schlagworten. 
 +  * Schön wäre es, wenn du als Beispiel je eines aus der Literatur und eines aus der heutigen Zeit findest/nennst – denke z.B. an Werbesprüche oder Sprichworte.  
  
-\begin{enumerate} 
- \item Schreibe zu dem dir zugewiesenen Begriff eine Erklärung als Blogartikel, die mindestens zwei konkrete Beispiele enthalten sollte und nicht aus dem Netz \glqq abgeschrieben\grqq\ bzw. \glqq abkopiert\grqq\ sein darf.  
- \item  Wikipedia als Quelle reicht nicht aus. Du musst mindestens drei verschiedene Links als Quelle angeben. Versehe deinen Text mit aussagekräftigen Schlagworten. 
- \item Schön wäre es, wenn du als Beispiel je eines aus der Literatur und eines aus der heutigen Zeit findest/nennst – denke z.B. an Werbesprüche oder Sprichworte.   
-\end{enumerate} 
  
 Man erhält direkt weiterverarbeitbare Blogeinträge zu rhetorischen Stilfiguren, die sich im Anschluss reflektieren und digital überarbeiten lassen. Da die gesamte Lerngruppe zeitgleich auf der selben Plattform agiert, geschieht das sehr schnell. Die Einträge können dann immer wieder im späteren Unterrichtsverlauf, z.B. mit dem Smartphone nachgeschlagen werden. Genau wie sich ein Wikipediartikel weiterentwickelt, kann ich auch diese Texte als Grundlage für die Folgejahre verwenden. Man erhält direkt weiterverarbeitbare Blogeinträge zu rhetorischen Stilfiguren, die sich im Anschluss reflektieren und digital überarbeiten lassen. Da die gesamte Lerngruppe zeitgleich auf der selben Plattform agiert, geschieht das sehr schnell. Die Einträge können dann immer wieder im späteren Unterrichtsverlauf, z.B. mit dem Smartphone nachgeschlagen werden. Genau wie sich ein Wikipediartikel weiterentwickelt, kann ich auch diese Texte als Grundlage für die Folgejahre verwenden.
  
-\subsubsection{Einsatzmöglichkeit 4 – das eigenständige Projekt}+==== Einsatzmöglichkeit 4 – das eigenständige Projekt ====
  
 Während die bisherigen Einsatzmöglichkeiten ausschließlich in einem geschützten Unterrichtsblog stattfanden, welches gemeinschaftlich gestaltet und befüllt wurde, ist es natürlich mit Blogsystemen auch möglich, dass Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen jeweils selbst ein Blog öffentlich zu einem unterrichtlichen oder selbstgewählten Themenkomplex gestalten. Diese Aufgabe ist sehr komplex, da eine Reihe von Kompetenzen und Wissenbeständen hier mit miteinfließen, z.B. Während die bisherigen Einsatzmöglichkeiten ausschließlich in einem geschützten Unterrichtsblog stattfanden, welches gemeinschaftlich gestaltet und befüllt wurde, ist es natürlich mit Blogsystemen auch möglich, dass Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen jeweils selbst ein Blog öffentlich zu einem unterrichtlichen oder selbstgewählten Themenkomplex gestalten. Diese Aufgabe ist sehr komplex, da eine Reihe von Kompetenzen und Wissenbeständen hier mit miteinfließen, z.B.
  
-\begin{itemize} +  * Urheberrecht (bei der Verwendung von Text-, Video-, Bild- und Tonmaterial) 
- \item Urheberrecht (bei der Verwendung von Text-, Video-, Bild- und Tonmaterial) +  Anwenderkenntnisse bezogen auf die Bedienung des Blogs und seine grafische Gestaltung 
- \item Anwenderkenntnisse bezogen auf die Bedienung des Blogs und seine grafische Gestaltung +  inhaltliche Kenntnisse bezogen auf das Themengebiet   
-    \item inhaltliche Kenntnisse bezogen auf das Themengebiet   +  Aspekte des Datenschutzes z.B. bei der Verwendung von eigenen Fotos 
- \item Aspekte des Datenschutzes z.B. bei der Verwendung von eigenen Fotos +  Qualitätskontrolle der Inhalte   
- \item Qualitätskontrolle der Inhalte   +
-\end{itemize}+
  
-Ich halte es in diesem Umfeld für verantwortungslos, Schülerinnen und Schüler \glqq einfach mal machen zu lassen\grqq. Das will gut begleitet sein, vor allem auch damit der \glqq Mehrwert\grqq\ gegenüber der klassischen Arbeit im Heft erkennbar ist.+Ich halte es in diesem Umfeld für verantwortungslos, Schüler:innen "einfach mal machen zu lassen". Das will gut begleitet sein, vor allem auch damit der "Mehrwertgegenüber der klassischen Arbeit im Heft erkennbar ist.
 Exkurs Exkurs
  
 Der Mehrwert entsteht für mich erst durch Rückmeldungen, die so motivierend sind, dass sie den Verbesserungs- und Überarbeitungsprozess anzutreiben vermögen. Deswegen versauern m.E. nach einer ersten euphorischen Anfangsphase so viele Schülerblogs. Ich selbst blogge u.a. deswegen, weil dabei ideeller Lohn herausspringt – im einfachsten Fall sind das Zugriffszahlen, die ansteigen, im besten Diskussionen, die sich um meine Gedanken herum durch Kommentare entwickeln. Der Mehrwert entsteht für mich erst durch Rückmeldungen, die so motivierend sind, dass sie den Verbesserungs- und Überarbeitungsprozess anzutreiben vermögen. Deswegen versauern m.E. nach einer ersten euphorischen Anfangsphase so viele Schülerblogs. Ich selbst blogge u.a. deswegen, weil dabei ideeller Lohn herausspringt – im einfachsten Fall sind das Zugriffszahlen, die ansteigen, im besten Diskussionen, die sich um meine Gedanken herum durch Kommentare entwickeln.
  
-Das ist bei Schülerprodukten schwierig – es gibt Ausnahmen, die sehr gut laufen und sich hervorragend entwickeln – Schule bedeutet für mich jedoch die Integration möglichst vieler Menschen – schwache Leistungen in der Schule, oft schwache Leistungen im Blog oder Randdasein in der \glqq Blogarbeitsgruppe\grqq\ – das sind aber dann oft soziale Herausforderungen.+Das ist bei Schüler:innenprodukten schwierig – es gibt Ausnahmen, die sehr gut laufen und sich hervorragend entwickeln – Schule bedeutet für mich jedoch die Integration möglichst vieler Menschen – schwache Leistungen in der Schule, oft schwache Leistungen im Blog oder Randdasein in der "Blogarbeitsgruppe– das sind aber dann oft soziale Herausforderungen.
  
 Als Lehrperson muss ich mir also bei Blogs auch Gedanken dazu machen, wie ich den Rezeptionsprozess organisiere, um die positive Erfahrung des Gelesenwerdens zu ermöglichen. Klassenpartnerschaften über Bundeslandgrenzen hinweg wären für mich eine mögliche Lösung, oder gar mit anderen Ländern im Rahmen von Eramus(+)projekten. Als Lehrperson muss ich mir also bei Blogs auch Gedanken dazu machen, wie ich den Rezeptionsprozess organisiere, um die positive Erfahrung des Gelesenwerdens zu ermöglichen. Klassenpartnerschaften über Bundeslandgrenzen hinweg wären für mich eine mögliche Lösung, oder gar mit anderen Ländern im Rahmen von Eramus(+)projekten.
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 Nur wenn es gelingt, gleichzeitig mit Blogs auch Formen von Rezeption einzuüben bzw. dann zu organisieren, nur dann sehe ich in Blogs einen echten Mehrwert zu physischen, produktionsorientierten Formen wie z.B. dem guten, alten Plakat. Auch das Argument der Portabilität digitaler Produkte greift für mich dann kaum: Was nicht gelesen wird, wird auch nicht kopiert/portiert und die verlustfreie Kopie ist ein zentrales Wesensmerkmal des Digitalen. Nur wenn es gelingt, gleichzeitig mit Blogs auch Formen von Rezeption einzuüben bzw. dann zu organisieren, nur dann sehe ich in Blogs einen echten Mehrwert zu physischen, produktionsorientierten Formen wie z.B. dem guten, alten Plakat. Auch das Argument der Portabilität digitaler Produkte greift für mich dann kaum: Was nicht gelesen wird, wird auch nicht kopiert/portiert und die verlustfreie Kopie ist ein zentrales Wesensmerkmal des Digitalen.
  
-Ob ich ein Plakat, ein Modell, eine Folie wegschmeiße oder in Blog, ein Wiki versauern lasse, dürfte für die Motivation von Schülerinnen und Schülern kaum einen Unterschied machen.+Ob ich ein Plakat, ein Modell, eine Folie wegschmeiße oder in Blog, ein Wiki versauern lasse, dürfte für die Motivation von Schüler:innen auf Dauer kaum einen Unterschied machen.