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Das Medienbildungskonzept

In einem Medienbildungskonzept (MBK) legt die Schule dar, wie sie die KMK-Kompetenzen "Bildung in der digitalen" Welt im Unterricht verankern möchte (die Umsetzung der KMK-Vorgabe erfolgt übrigens bundeslandspezifisch). Sehr häufig wird dabei von den Schulen verlangt, auch eine technische Ausstattung zu definieren. Dies tun Schulen mehr oder minder notgedrungen, obwohl Lehrkräfte eigentlich nicht dafür ausgebildet sind, umfangreiche IT-Strukturen zu entwickeln - schon gar nicht Infrastruktur wie eine Netzwerkverkabelung oder WLAN.

Zudem gibt es ein klassisches Henne-Ei-Problem, da die Entwicklung digitalen Kompetenzen von Lehrkräften weder in den ersten beiden Lehrer:innenausbildungsphasen noch in Fort- und Weiterbildung in den letzten Jahren ausreichend Beachtung fanden.

Somit sind Schulen momentan eine recht weiches Ziel für Unternehmen, die sich auf schulische und allgemein Bildungsthemen eingestellt haben. Das, was leicht zu funktionieren scheint und intuitiv zu bedienen ist, (intuitiv meint hier: möglichst geringer Lernaufwand), hat die Nase vorn. Dass mit ein wenig weiter entwickelten Kompetenzen viel flexiblere und individuell konfigurierbare Plattformen möglich sind, erscheint angesichts der vielfältigen Aufgaben, die Gesellschaft auf Schule überträgt und der damit verbundenen hohen Arbeitsbelastung unerreichbar.

So erscheint das Medienbildungskonzept oftmals als eine formale Schreibaufgabe, die dazu dient, an dringend benötigte Ausstattung zu gelangen. Tatsächlich ist das Vorhandensein eines Medienbildungskonzeptes formal notwendig, damit ein Schulträger Fördermittel für eine Schule abrufen kann.

Demnach übt Öffentlichkeit mehr und mehr Druck auf die Politik aus, die Fördermittel baldmöglichst zu „verausgaben“. Das führt in Verbindung mit der lokalen Arbeitsbelastung letztendlich dazu, dass nachhaltige Bildung für eine digitalisierte Welt kaum erfolgen kann.